Mehr Lohntransparenz und damit mehr Lohngerechtigkeit erreichen
„Der Equal-Pay Day führt uns jedes Jahr vor Augen, dass die Erwerbseinkommen von Männern und Frauen nicht gerecht verteilt sind. Der Einkommensunterschied ist in Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländen besonders groß, ein Faktum, das gerade in Zeiten von Fachkräftemangel nicht mehr länger hinzunehmen ist“, betonen die Landesleiterin von „Wir Frauen VVP“ Landesrätin Martina Rüscher sowie Geschäftsführerin LAbg. Gabriele Graf übereinstimmend.
„Wir haben einen Mangel an Facharbeiter:innen in allen Bereichen – der Arbeitsmarkt entwickelt sich 2023 besser als vorhergesehen – davon sollten vor allem Frauen profitieren!“, betont Geschäftsführerin Graf. Für Landesleiterin Martina Rüscher sollte es eine Frage zeitgemäßer Unternehmenskultur sein, dass es in Vorarlbergs Unternehmen ein einheitliches Gehaltsschema für Männer und Frauen gibt: „Ich würde mir wünschen, wenn hier von Seiten der Wirtschaft eigenständig entsprechende Initiativen entstehen. Lohntransparenz ist die Voraussetzung für Lohngerechtigkeit.“ sieht Rüscher aktuell den Ball bei den Unternehmen.
In Sachen Lohntransparenz könnten wir uns unsere Nachbarn zum Vorbild nehmen. Seit 1. Juli 2020 gilt in der Schweiz ein Gesetz (im Rahmen des Bundesgesetzes über die Gleichstellung von Frau und Mann), welches Unternehmen mit mehr als 100 MitarbeiterInnen die Pflicht auferlegt eine Lohngleichheitsanalyse einzuführen. Das gesetzliche Ziel ist es, maximal 5% nicht erklärbaren Lohnunterschied aufgrund des Geschlechtes zu erreichen bzw. vorweisen zu können. „Die Schweiz verknüpft mit der Erfüllung dieser Vorgabe sogar ihre öffentlichen Vergaben“, berichtet Landtagsabgeordnete Graf. Sie sieht in diesem Zusammenhang die Interessensvertretungen von Wirtschaft und Industrie gefordert, ähnliche Modelle zu entwickeln und somit einer gesetzlichen Regelung zuvorzukommen: „Ich wünsche mir, dass der Equal-Pay Day möglichst bald eine Fußnote in den Geschichtsbüchern ist und wir in allen Bereichen dieses Landes gleiche Arbeit gleich entlohnen!“
Foto: Vorarlberger Volkspartei